Freyfischer
Zu jedem Fischerkreidag gehört auch der von dem Fischerverein und der Werbegemeinschaft auserwählte Freyfischer, eine Person, die sich um die Belange und Interessen des Raumes Steinhude und seiner Menschen besonders verdient gemacht hat.
Zu früheren Zeiten hatte der Fürst immer wieder Fischer im Dorf für ihre treuen Dienste mit dem Titel „Freyfischer“ ausgezeichnet. Privilegien, wie ein freier Fischzug ohne die Abgabe des Pflichtteils an die Fürstliche Hofkammer und ein Torfstich für den Heizvorrat im Winter, waren damit verbunden.
Die Werbegemeinschaft und der Fischerverein vergeben diesen Titel auf Lebenszeit und geben jedem Freyfischer die Gelegenheit, den traditionellen Fischzug und Torfstich durchzuführen. Den Fischzug nahmen bisher Finanzminister Heiner Aller, der damalige Landrat Eberhard Wicke, der Geschäftsführer des Naturparks Steinhuder Meer Sigfried Siebens, MdL Wilhelm Heidemann, Wunstorfs Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt und MdB Caren Marks wahr. Beim „Törwesteken“ beteiligten sich bisher Karl-Heinz Funke, Eberhard Wicke, Rolf-Axel Eberhardt und Caren Marks.
Die Organisatoren der Steinhuder Werbegemeinschaft und des Fischervereins haben sich im Mai 2000 darauf verständigt, den Freyfischer nur noch alle 2 Jahre zu benennen.
Durch organisatorische Maßnahmen und Vorstandwechsel in der Werbegemeinschaft Steinhude am Meer wurde entschieden, dass 2014 kein Freyfischer mehr in sein Amt erhoben werde. Auch das traditionelle Fischermahl wurde ausgesetzt.
Mit Ministerpräsident Stephan Weil lebt 2018 die Tradition der Steinhuder Freyfischer wieder auf – und nach der Pause wird dieses Amt übernehmen. Auch für das traditionelle Fischermahl nach früherer Sitte wird wieder eingeladen.
PRESSE
Quelle HAZ / Februar 2020 / Sven Sokoll
Regionsdezernentin Karasch wird neue Freyfischerin
Die Umwelt- und Planungsdezernentin der Region Hannover, Christine Karasch, wird die neue Steinhuder Freyfischerin. Bei einem Fischermahl am 19. März wollen Fischerverein, Werbegemeinschaft, Tourismusgesellschaft und Stadt sie ernennen.
Quelle HAZ / September 2018 / Sven Sokoll
Freyfischer Weil geht auf Fischzug
Zum Fischzug, der ihm zusteht, haben die Steinhuder Fischer den Freyfischer Ministerpräsident Stephan Weil am Freitag mit ins Westenmeer genommen.
Nach einer Pause hat Steinhude wieder einen Freyfischer – und der hat am Freitag sein Recht auf einen Fischzug wahrgenommen, begleitet von vielen Ehrengästen. Die Fischer Detlef Hodann und Uwe Tischmeyer nahmen Ministerpräsident Stephan Weil mit zu Reusen im Westenmeer, bei denen ein Fang sichergestellt war.
Hodann erläuterte, wie die Fischer das Eindringen von Ottern in die Netze verhindern und zog mit Weil dann Reusen aus dem Wasser. Aale, Barsche und kleine Zander kamen mit heraus, wobei der Fischer gut sortiert und einen Teil der Fische wieder ins Wasser wirft. „Die sind ja ganz schön kräftig“ sagte Weil beim Versuch, einen Aal festzuhalten. Er erkundigte sich, ob der Inhalt der Reusen ein guter Fang sei, und hörte von Hodann: „Wenn es immer überall so wäre, wäre es gut.“
Quelle HAZ / Januar 2018 / Sven Sokoll
Ministerpräsident soll Freyfischer werden
Die Tradition der Steinhuder Freyfischer lebt wieder auf – und nach der Pause wird Ministerpräsident Stephan Weil dieses Amt übernehmen, wie Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt mitteilte. Ein Termin dafür ist auch schon gefunden: Am 19. März soll der Politiker bei einer kleineren Zeremonie mit diesem Titel geschmückt werden. Ein richtiges Fischermahl nach früherer Sitte folgt dann erst am 31. August, wenn Weil sein Recht auf einen Fischzug auf dem Steinhuder Meer wahrnehmen wird.
Da er für zwei Jahre berufen wird, soll der ebenfalls übliche Torfstich dann erst im Jahr 2019 folgen. Eberhardt war mit dem Geschäftsführer der Steinhuder Meer Tourismus GmbH (SMT), Willi Rehbock, auf Fischerverein und Werbegemeinschaft zugegangen, die die regelmäßigen Ernennungen wegen des hohen Arbeitsaufwands aufgegeben hatten. Sie sind bei der Neuauflage wieder im Boot, die organisatorsiche Last soll aber vor allem die SMT tragen.
„Die Verleihungen waren früher immer eine runde Geschichte und waren mit überregionaler Werbung für Steinhude verbunden“, betont Eberhardt, der den Freyfischer gern mit dem Oldenburger Kohlkönig vergleicht. Er freue sich, dass er Weil gewinnen konnte, der somit erstmals als ein amtierender Ministerpräsident die Würde übernimmt. „Wir wollen damit dokumentieren, dass das Land sehr um einen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen am Meer bemüht ist. Es hat ja zuletzt auch viel in die Entschlammung investiert.“
Die Kür des Freyfischers war früher mit dem Fischerkreidag in Steinhude verbunden gewesen. Nach dem Ausstieg der Fischer hatte das kurzzeitig noch die Werbegemeinschaft weitergeführt. Doch Gert Lindemann, der damalige Landwirtschaftminister, wurde 2012 zum vorerst letzten Freyfischer berufen. Unter seinen Vorgängern waren neben Politikern auch Verantwortliche aus Verwaltungen, die sich für das Meer eingesetzt hatten. Als erster Geehrter hatte 1988 der niedersächsische Umweltminister Werner Remmers den Titel verliehen bekommen.
Quelle HAZ / März 2017 / Sven Sokoll
Ein Freyfischer soll wieder gekürt werden
In Steinhude soll die Tradition des Fischermahls und das Küren eines Freyfischers als Botschafter wieder aufleben: Der Fischerverein hatte sich 2012 aus der Organisation des Fischerkreidags zurückgezogen. Nun wollen die Fischer sich ab nächstem Jahr wieder einbringen – wenn wohl auch in anderer Form.
„Wir hatten ja nicht aufgehört, weil wir es doof fanden, sondern weil wir es nicht mehr leisten konnten“, sagte der Vereinsvorsitzende Detlef Hodann. Unter den derzeit 28 Mitgliedern gebe es nur wenige Aktive. Doch dann ist jetzt eine Initiative von Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt gekommen.
„Ich hätte es schade gefunden, wenn es eingeschlafen wäre“, sagte der Bürgermeister. Auch der Geschäftsführer der Steinhuder Meer Tourismus GmbH, Willi Rehbock, habe sich bemüht, den Faden wieder aufzunehmen. Gespräche wurden auch mit der Werbegemeinschaft und den Tormoorinteressenten geführt.
Früher hatte das Fischermahl den Fischerkreidag eröffnet. Nach dem Ausstieg der Fischer übernahm dann die Vereinigung der Kaufleute das Fest. Zuletzt war dabei 2012 mit dem damaligen Landwirtschaftsminister Gert Lindemann ein Freyfischer gekürt worden. Nach den Vorstellungen soll es nun ein Fischermahl zu Beginn der Saison geben, losgelöst vom Fischerkreidag. Dabei könnte alle zwei Jahre ein neuer prominenter Freyfischer benannt werden. In einem Jahr seiner Amtszeit soll er sein Recht auf Torfstich nutzen und im anderen auf Fischzug gehen.
„Ich verspreche mir davon wieder einen Werbeeffekt für das Steinhuder Meer“, sagt Eberhardt. Und auch die Fischer erhoffen sich eine Wirkung in der Öffentlichkeit.
Quelle HAZ / März 2017 / Sven Sokoll